Fachärztin

Gemeinsam mit ihrem Ehemann eröffnete Frau Dr. H. L. (geb. 1964) im Oktober 2001 eine Wahlpraxis für physikalische Medizin. Da die Fachärztin eine Querschnittlähmung hat, ist die Arztpraxis barrierefrei gestaltet. Die Adaptierungen konnte das Ärzteehepaar mit familiärer Unterstützung und finanzieller Hilfe der AUVA bewältigen.

Arbeitsplatzbeschreibung

Frau Dr. H. L. ist Fachärztin für physikalische Medizin. Die Physikalische Medizin bietet vielfältige Möglichkeiten in Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation von Beschwerden des Bewegungsapparates an. Frau Drin. L. behandelt die Folgen von Krankheiten, Operationen, Unfällen und psychischen Belastungen.

Firma

Die Wahlpraxis für physikalische Medizin in Innsbruck spezialisiert sich auf die Diagnostik und Therapie von chronischen Schmerzzuständen, insbesondere des Bewegungsapparates, von Schmerzen bei bösartigen Erkrankungen, Kopfschmerzarten und postoperativen Schmerzzuständen.

Planung und Umsetzung

Durch einen Unfall als Schülerin ist H. L. (geb. 1964) querschnittgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen.

Gemeinsam mit dem Ehepartner, einem Facharzt für Anästhesie, fasste die Ärztin im Jahr 2000 den Entschluss, sich mit einer eigenen Praxis selbständig zu machen. Im Sommer 2001 wurden die gemieteten Räumlichkeiten barrierefrei adaptiert und die Praxis eingerichtet. Anfang Oktober 2001 fand schließlich die Eröffnung der Praxis statt.

Diese Form einer ganzheitlichen Praxis mit Einbindung verschiedener Berufsgruppen (ÄrztInnen, Physio-, Ergo-, PsychotherapeutInnen und Psychologen) ist in Österreich einzigartig. Denn im Gegensatz zu Deutschland ist die Zusammenarbeit von MedizinerInnen und TherapeutInnen in Österreich noch eher unüblich. Nachdem passende Räumlichkeiten gefunden waren, adaptierte man mit Unterstützung der Familie von Dr. L. diese barrierefrei.

Unterstützung

Die Planung, Einrichtung und Ausstattung der Praxis erfolgte durch das Ärzteehepaar selbst. Die AUVA unterstützte die barrierefreien Adaptionen mit einem Baukostenzuschuss und gewährte ein zinsenloses Darlehen für die Einrichtung der Praxis.

Entwicklungspotential

„An keine Strukturen gebunden zu sein, die Freiheit in der Entscheidung zu genießen“, sind die größten Vorteile ihrer Selbstständigkeit, so Frau Dr.inH. L.. Sie würde sofort wieder den Schritt in die wirtschaftliche Unabhängigkeit machen.

Der Ordinationsmitarbeiterin imponiert die Lebenseinstellung ihrer Chefin: „Von Anfang an war es so, dass ich sie auf Grund ihrer Selbständigkeit nicht als behindert sah."

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(c) Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik an der Johannes Kepler Universität, Linz