Leiterin des Qualitätsmanagements

Frau W. S. (geb. 1959) ist im Unternehmen Karl Mertl Handelsges.mbH in einer Managementfunktion tätig. Seit ihrer Polioerkrankung benützt Frau S. Krücken, den Rollstuhl oder einen Elektroroller. Die Erfahrungen der Geschäftsleitung mit MitarbeiterInnen mit Behinderungen sind durchwegs positiv.

Arbeitsplatzbeschreibung

Die Pflege und Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements sowie der Internetauftritt der Firma und die Wartung der hausinternen EDV-Anlage bestimmen die abwechslungsreichen Arbeitsinhalte.

Firma

Das niederösterreichische Familienunternehmen Karl Mertl Handelsges.mbH vertreibt Stahlrohre, Kolbenstangen und Stahlrohrbogen. Im Unternehmen sind 92 MitarbeiterInnen beschäftigt.

Planung und Umsetzung

Frau W. S. (geb. 1959) konnte in ihrer knapp 30jährigen Betriebszugehörigkeit den Karrieresprung von einem Sekretariatsposten zu einer Managementfunktion vollziehen:

1981 wurde Frau S. als Sekretärin angestellt. Seit 1994 ist sie Assistentin des Qualitätsmanagements, das sie nach verschiedenen Weiterbildungsmaßnahmen seit 1996 leitet. Seit ca.10 Jahren arbeitet Frau S. Teilzeit im Unternehmen. 

Im Laufe der Jahre eignete sich W. S. besondere Kenntnisse im Qualitätsmanagement sowie in der EDV und Internetseitenerstellung an. Als Folge einer Polioerkrankung benutzt Frau S. Krücken oder den Rollstuhl. Für kurze Strecken und im Büro bewegt sie sich mit Krücken. Für Rundgänge am Betriebsgelände benützt sie einen Elektroroller.

Unterstützung

Das Bundessozialamt (jetzt Sozialministeriumservice) gewährte Frau S. eine Beihilfe zum Kauf eines für den Arbeitsweg wichtigen Privat-PKWs. 2008 wurde ein Treppenlift eingebaut, der zu 100% vom Bundessozialamt finanziert wurde. Die nötigen Anpassungen im Stiegenhaus, Einrichtung der Zuleitungen und die Installations­maßnahmen übernahm die Firma Mertl. Auch die Kosten für die Instandhaltung und Prüfung des Treppenliftes übernimmt das Unternehmen selbst.

Entwicklungspotential

Seit 2011 hat Frau S. auf eigenen Wunsch das Stundenausmaß ihrer Arbeit auf 87 Stunden/ Monat reduziert. Das Unternehmen stellte ihr eine Assistentin zur Seite, die Frau S. im operativen Bereich unterstützt. So kann sie auch mit weniger Wochenstunden ihre Leitungsfunktion durchführen.

Die Geschäftsleitung erklärt ihr Unternehmensmotto im Personalmanagement: „Was du selbst schaffst, machst du selbst. Was du alleine nicht schaffst, da stellen wir dir jemanden zur Seite.“ 

(c) Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik an der Johannes Kepler Universität, Linz